Here’s some music from “the other Halloween” that doesn’t get so much rotation (even though Walpurgisnacht is actually celebrated on 30 April). Mendelssohn set the Goethe poem Die erste Walpurgisnacht as a cantata, the first version of which premiered in early 1833, the year after Goethe’s death.
Mendelssohn described it as “a grand cantata with full orchestra. … [W]hen the watchmen make a ruckus with their prongs and pitchforks and owls, there is also the witches’ spookiness, and [you] know that I have a particular fondness for that … ”
Mendelssohn’s complete cantata consists of:
- Ouvertüre: Das schlechte Wetter – Der Übergang zum Frühling (Overture: Bad weather – Transition to Spring)
- “Es lacht der Mai” (May is in full bloom): tenor & chorus of Druids & people.
- “Könnt ihr so verwegen handeln?” (Could you be so rash, so daring?): alto, old woman, & chorus of wives of the people.
- “Wer Opfer heut zu bringen scheut” (Whoever fears to sacrifice): baritone, priest, & chorus of Druids.
- “Verteilt euch, wackre Männer, hier” (Divide your forces, valiant men): chorus of Druid watchmen.
- “Diese dummen Pfaffenchristen” (Christians and their priests are witless): bass, watchman, & chorus of watchmen.
- “Kommt mit Zacken und mit Gabeln” (Come with prongs and pitchforks): chorus of Druids and people.
- “So weit gebracht, dass wir bei Nacht” (It’s come so far that now by night): baritone, priest, & chorus of Druids and people.
- “Hilf, ach hilf mir, Kriegsgeselle” (Help, oh help me, comrade): tenor & chorus of Christian watchmen.
- “Die Flamme reinigt sich vom Rauch” (The flame cleanses itself of smoke): baritone, priest, & chorus of Druids and people
Goethe’s poem is as follows:
Die erste Walpurgisnacht
Ein Druide Es lacht der Mai! Der Wald ist frei Von Eis und Reifgehänge. Der Schnee ist fort; Am grünen Ort Erschallen Lustgesänge. Ein reiner Schnee Liegt auf der Höh'; Doch eilen wir nach oben, Begehn den alten heil'gen Brauch, Allvater dort zu loben. Die Flamme lodre durch den Rauch! So wird das Herz erhoben. Die Druiden Die Flamme lodre durch den Rauch! Begeht den alten heil'gen Brauch, Allvater dort zu loben! Hinauf! Hinauf nach oben! Einer aus dem Volke Könnt ihr so verwegen handeln? Wollt ihr denn zum Tode wandeln? Kennet ihr nicht die Gesetze Unsrer harten Überwinder? Rings gestellt sind ihre Netze Auf die Heiden, auf die Sünder. Ach, sie schlachten auf dem Walle Unsre Weiber, unsre Kinder, Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Chor der Weiber Auf des Lagers hohem Walle Schlachten sie schon unsre Kinder. Ach, die strengen Überwinder! Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Ein Druide Wer Opfer heut Zu bringen scheut, Verdient erst seine Bande. Der Wald ist frei! Das Holz herbei, Und schichtet es zum Brande! Doch bleiben wir Im Buschrevier Am Tage noch im Stillen, Und Männer stellen wir zur Hut Um eurer Sorge willen. Dann aber lasst mit frischem Mut Uns unsre Pflicht erfüllen! Chor der Wächter Verteilt euch, wackre Männer, hier Durch dieses ganze Waldrevier Und wachet hier im stillen, Wenn sie die Pflicht erfüllen! Ein Wächter Diese dumpfen Pfaffenchristen, Lasst uns keck sie überlisten! Mit dem Teufel, den sie fabeln, Wollen wir sie selbst erschrecken. Kommt! Mit Zacken und mit Gabeln, Und mit Glut und Klapperstöcken Lärmen wir bei nächt'ger Weile Durch die engen Felsenstrecken. Kauz und Eule Heul' in unser Rundgeheule! Chor der Wächter Kommt mit Zacken und mit Gabeln Wie der Teufel, den sie fabeln, Und mit wilden Klapperstöcken Durch die leeren Felsenstrecken! Kauz und Eule Heul in unser Rundgeheule! Ein Druide So weit gebracht, Dass wir bei Nacht Allvater heimlich singen! Doch ist es Tag, Sobald man mag Ein reines Herz dir bringen. Du kannst zwar heut Und manche Zeit Dem Feinde viel erlauben. Die Flamme reinigt sich vom Rauch: So reinig' unsern Glauben! Und raubt man uns den alten Brauch; Dein Licht, wer will es rauben! Ein christlicher Wächter Hilf, ach hilf mir, Kriegsgeselle! Ach, es kommt die ganze Hölle! Sieh, wie die verhexten Leiber Durch und durch von Flamme glühen! Menschenwölf' und Drachenweiber, Die im Flug vorüberziehen! Welch entsetzliches Getöse! Lasst uns, lasst uns alle fliehen! Oben flammt und saust der Böse, Aus dem Boden Dampfet rings ein Höllenbroden. Chor der christlichen Wächter Schreckliche verhexte Leiber, Menschenwölf' und Drachenweiber! Welch entsetzliches Getöse! Sieh, da flammt, da zieht der Böse! Aus dem Boden Dampfet rings ein Höllenbroden! Chor der Druiden Die Flamme reinigt sich vom Rauch: So reinig' unsern Glauben! Und raubt man uns den alten Brauch; Dein Licht, wer kann es rauben!
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